Unser Klient bei dieser Suche nach einem passenden Interim Manager bzw. einer Interim Managerin war ein Maschinenbauunternehmen, das u.a. Schleifmaschinen und andere Maschinen zur Bodenbearbeitung produziert und vertreibt. Der Umsatz der Unternehmensgruppe belief sich auf mehr als 250 Mio. Euro in zwei Geschäftsbereichen, in denen das Unternehmen in Europa Marktführer war.
Nach einer soliden Entwicklung über viele Jahre traten seit 2015 vermehrt Probleme auf internationaler Ebene in den Tochtergesellschaften auf. In der Folge reduzierte sich das Gesamtergebnis der Gruppe kontinuierlich. Als das Unternehmen im Jahr 2018 von einer Beteiligungsgesellschaft übernommen wurde, war die Rentabilität zwar noch auskömmlich, aber weiter sinkend. Ein neues Management, darunter ein neuer CEO, wurde eingestellt. Bevor die Probleme erfolgreich gelöst werden konnten, sorgten die Corona-Krise und die damit einhergehenden Marktverwerfungen für eine weitere Verschärfung der Situation, da die Organisation keine Mittel fand, adäquat auf die Lage zu reagieren.
Einen besonderen Notfall stellte die Vertriebsgesellschaft in Frankreich dar. Sie entwickelte sich seit vielen Jahren rückläufig und vernichtete einen Großteil der in anderen Ländern erwirtschafteten Erträge. Eine Schließung schien unumgänglich, hätte aber deutliche Umsatzeinbußen sowie den schmerzlichen Verlust der Marktpräsenz in einem der großen europäischen Länder zur Folge gehabt.
Nach einem intensiven Gespräch mit der Beteiligungsgesellschaft und dem neuen Management zeigte sich schnell, dass ein dringender Bedarf nach einem umsetzungsorientierten und erfahrenen Interim Manager oder einer Interim Managerin für die französische Tochtergesellschaft bestand. Diese Persönlichkeit musste in der Lage sein, kurzfristig eine Analyse durchzuführen und die daraus resultierenden Turnaround-Maßnahmen effektiv umzusetzen. Da nicht genügend Zeit für die Durchführung eines traditionellen Einstellungsverfahrens in Frankreich zur Verfügung stand, fiel die Entscheidung, eine Interim-CRO-Position („Chief Restructuring Officer“) mit weitreichenden Vollmachten für die Dauer von zwölf Monaten zu installieren.
Innerhalb weniger Tage schlug TOPOS dem Unternehmen mehrere geeignete Kandidat:innen vor, die alle über Restrukturierungserfahrung verfügten, das internationale Arbeiten kannten und in der Branche zu Hause waren. Nach weniger als zwei Wochen trat der ausgewählte Interim-CRO die neue Position an.
Der eingestellte Interim Manager hatte die Aufgabe, innerhalb eines Jahres eine klare Trendumkehr in Frankreich zu erreichen. Dafür wurde ihm weitgehend freie Hand gelassen. Bereits einen Monat später hatte der Interim-CEO seine initiale Analyse und einen Business Plan im Wesentlichen fertiggestellt.
Ergebnis: Die Produkte des Unternehmens waren grundsätzlich attraktiv und wettbewerbsfähig. Eine frühere Entscheidung, das Büro innerhalb Frankreichs zu verlegen, hatte den Service für die Kund:innen jedoch spürbar verringert, da das Unternehmen zu viel Aufmerksamkeit auf die Betriebsverlagerung und weitere interne Themen gerichtet hatte. Zusätzlich waren viele Managementfehler sowie eine zu hohe Kostenstruktur zu konstatieren und auch eine professionelle kaufmännische Steuerung existierte in der Realität nicht.
Die sich daraus ergebenden Maßnahmen wurden im Anschluss mit hoher Geschwindigkeit und der notwendigen Entschlossenheit durch den Interim Manager und das lokale Team umgesetzt:
Zusätzlich bestand die dringende Notwendigkeit einer Restrukturierung des Vertriebs:
Frühere unpassende Rekrutierungen in der Vertriebsleitung hatten den Verlust von Schlüsselpersonal zur Folge gehabt. Ein wichtiger Kunde hatte dem Unternehmen bereits den Rücken gekehrt und andere Kunden äußerten offen ihre Zweifel an der Zusammenarbeit. Nach den bisherigen Ergebnissen der Restrukturierung war es für den Interim-CRO an dieser Stelle nicht schwer, den Gruppenvorstand davon zu überzeugen, einen weiteren Interim Manager mit Vertriebsfokus an Bord zu holen, welcher ebenfalls durch TOPOS zur Verfügung gestellt wurde. Seine rasche Marktanalyse und persönliche Präsenz bei den Kunden führte zu einer Stabilisierung der Kundenbeziehungen, einer Reorganisation des Außendienstes sowie zur Gründung einer kleinen weiteren Niederlassung nahe der wichtigsten Kundenregion.
Gemeinsam mit dem gesamten Team wurden zum Abschluss eine neue Vision, eine neue Strategie sowie die Unternehmenswerte erarbeitet, um auf einer gemeinsamen Basis nach dem operativen Turnaround in die Zukunft zu starten. So wurde sichergestellt, dass es auch nach dem Abgang der beiden Interim Manager eine verabschiedete Richtung gab, in die das Management-Team weiterarbeiten könnte.
Der mehrere Jahre andauernde Umsatzrückgang in Frankreich konnte umgekehrt werden, gleichzeitig sanken die Kosten. Nach neun Monaten hatte sich die Trendwende stabilisiert und die Wachstumsraten lagen im zweistelligen Bereich. Heute ist die französische Tochtergesellschaft eines der stärksten und erfolgreichsten Unternehmen innerhalb der Gruppe.